Gartendesign meets Biene & Co

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Der Lebensraum und die Lebensgrundlage für Honigbienen, Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge schwindet dramatisch. Mittlerweile ist von einem Bienen- und Insektensterben die Rede. Die Gründe hierfür sind vielfältig, aber wohl immer von den Menschen gemacht.

So kam z.B. vor über 30 Jahren die Varroamilbe aus Asien nach Europa. Importbienen hatten sie mit im Gepäck. Heute überleben unsere Bienenvölker nur, wenn sie von den Imkern gegen die Milben behandelt werden.

Ein weiterer Grund sind die enormen Veränderungen, die in der letzten, sehr kurzen Zeit in der Landwirtschaft stattgefunden haben. Mittlerweile spricht man von der industrialisierten Intensivlandwirtschaft, die die kleinteilige und vielfältige Landbewirtschaftung abgelöst hat.

Es gibt heute unglaublich große Felder, auf denen Nutzpflanzen wachsen, die Bienen und andere Insekten nicht oder nur für kurze Zeit anfliegen. Diese großen Flächen werden mit schweren Maschinen bearbeitet, die die Böden verdichten und den Bodenlebewesen kaum eine Chance lassen. Außerdem werden die Pflanzen auf den Feldern mehrfach mit Insektengiften und Unkrautvernichtern behandelt. Für Honigbienen und Co. sind dies grüne Wüsten.

Ihnen fehlen die Kornblumen und der Mohn im Feld. Es gibt kaum noch bunte Blumenwiesen, blühende Feldraine und Knicke, die die ehemals kleinen Felder umsäumt haben. Honigbienen haben einen Flugradius von ca. 3 km um ihren Stock. Sie finden auf dem Land häufig nicht mehr genügend Nektar und Pollen, um sich und ihr Volk zu versorgen. Viele Insekten sind außerdem Spezialisten, wie z.B. der Distelfalter. Immer mehr von ihnen kommen in Bedrängnis und werden aus der Natur verschwinden, wenn wir nicht alle gründlich gegensteuern.

Dieser folgenschweren Entwicklung möchte ich mit meiner Gartenplanung etwas entgegensetzen! Ich plane gezielt nektar- und pollenreiche Blühpflanzen in die Gärten mit ein. So soll für die für uns alle unentbehrlichen Bestäuber während der ganzen Gartensaison der Tisch reich gedeckt sein. Bienen und Co. brauchen vom Frühling bis zum Herbst ein durchgehendes Nektarangebot.

Ich plane für Sie eine Augenweide und für die Bienen eine Bienenweide. Erfreuen Sie sich an einem Garten mit fleißigen Bienen, summenden Hummeln und schaukelnden Schmetterlingen. Und wenn Sie vielleicht Obst- und Gemüse im Garten haben, werden sie es Ihnen mit vielen dicken Äpfeln danken.

Sonja Schmidt